Da es nun schon drei Monate her ist, muss ich doch endlich mal von meinem Urlaub auf Lanzarote erzählen.
Ich war im April das erste Mal auf Lanzarote, das erste Mal überhaupt auf einer kanarischen Insel und das erste Mal mit meinem Freund zusammen im Urlaub.
Ich war im April das erste Mal auf Lanzarote, das erste Mal überhaupt auf einer kanarischen Insel und das erste Mal mit meinem Freund zusammen im Urlaub.
Es war sehr schön, die Lage und das Essen vom Hotel waren super, das Wetter hat gepasst und mit dem Mietwagen haben wir die Insel auf eigene Faust etwas erkundet.
Unter anderem waren wir auch bei Frau Neumann zu Besuch, die eine kleine Notstation für Hunde für den Verein WauWau-Lanzarote betreibt. Sie hat zwei Gehege, in denen sie Hunde aufnimmt, die in der Perrera (Tötungsstation) saßen, das heißt, wenn sie Platz hat, fährt sie zu einer Perrera und sucht Hunde aus, die bei ihr unter kommen können.
Erschreckenderweise gibt es auf Lanzarote sogar fünf Perreras und ein Tierheim, das ständig überfüllt ist! Und das bei einer Einwohnerzahl von ca. 139.000 Einwohnern, was etwa der Einwohnerzahl von Regensburg entspricht. Unvorstellbar, wenn es in Regensburg fünf Tierheime geben würde, oder? Und wenn eine Perrera einem Tierheim mit deutschem Standard doch nur annähernd gleich käme, würde ich diese Zeilen womöglich gar nicht schreiben.
Eine Perrera ist eine Tötungsstation. Dort kommen herrenlose Tiere hin, die von staatlich angestellten Tierfängern eingefangen werden, oder Tierbesitzer geben ihre Haustiere dort ab, wenn sie sie nicht mehr halten können oder wollen. Die Tiere werden unter extrem spärlichen Bedingungen 21 Tage "aufbewahrt", in dieser Zeit hat der Tierbesitzer die Möglichkeit, das Tier gegen eine Gebühr abzuholen oder das Tier wird innerhalb dieser Frist vermittelt. Tritt dieser Fall nicht ein, werden die Tiere eingschläfert.
In Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit, in Spanien und anderen Ländern gängige Praxis: gesunde Haustiere werden eingeschläfert, weil sie nicht (mehr) "gebraucht" werden! Wirklich unfassbar :,-(
Soviel zunächst zur grausamen Realität...
Die Hunde, die bei Frau Neumann Unterschlupf gefunden haben, haben also unfassbares Glück gehabt. Frau Neumann selbst findet zwar, dass die Zwischenstation bei ihr keinen Idealzustand darstellt, aber meiner Meinung nach ist ihre kleine Auffangstation doch millionenmal besser, als wenn die Hunde in der Perrera den Tod finden müssten!
Idealzustand bedeutet für mich sowieso, dass es so etwas wie eine Perrera erst gar nicht geben muss...
Wir unterhielten uns ausführlich mit Frau Neumann über die Situation auf Lanzarote, so bekamen wir also auch mal einen Insider-Eindruck was Tierschutz auf Lanzarote bedeutet. Ich wunderte mich nämlich bereits, dass man auf den Straßen selten und in der Hotelanlage wenig Tiere sieht, aber kein Wunder, wenn Tierfänger und fünf Perreras dafür sorgen, dass nach Außen hin alles gut aussieht. Leider ist dem nicht so. Frau Neumann kann leider nicht alle Hunde aus der Tötungsstation heraus holen, denn ihre Kapazität ist mit den zwei vollen Gehegen erschöpft, was bemerkenswert genug ist, denn sie versorgt die Hunde in ihrer Freizeit und geht tagsüber arbeiten.
Das eine Gehege...
...und die Bewohner
Und die Bewohner des anderen Geheges... :-)
Aber Frau Neumann sieht es von der pragmatischen Seite: Wenn sie gar nicht erst hin gehen würde, wäre gar keinem einzigen Hund was geholfen. Und damit hat sie natürlich Recht. Trotz allem rechne ich es ihr sehr hoch an, dass sie tut, was sie tut!
Ich möchte noch kurz auf die Bedeutung der Tiere für die Menschen auf Lanzarote eingehen, vielleicht erklärt das ein bisschen die Hintergründe, warum es so viele herrenlose Haustiere auf Lanzarote gibt. Frau Neumann erzählte uns, dass Haustiere bei der Bevölkerung im Allgemeinen (also bei den meisten, nicht bei allen) nicht annähernd die gleiche Wertschätzung erleben wie zum Beispiel in Deutschland. Während in deutschen Haushalten ein Tier in der Regel wie ein Familienmitglied behandelt wird, sind auf Lanzarote Haustiere Spielzeuge oder Arbeitstiere, dass man sich kauft, wenn man es möchte oder braucht und wieder los wird, wenn man es eben nicht mehr möchte, es einem Umstände bereitet oder nicht mehr braucht.
Eins von vielen Beispielen dafür ist Beethoven, der in seinem kurzen Leben bereits als Kettenhund und Bewacher dienen sollte, aber doch "unerwartet" groß wurde und "überraschenderweise" Arbeit machte. Bernhardiner zählen nicht zu den Rassen, die üblicherweise auf Lanzarote vorkommen, das heißt, dass er extra eingeflogen werden musste. Und nun, nach keinen 10 Monaten, war er lästig geworden und sollte weg. Natürlich gibt es auch in Deutschland solche Fälle, dass Tiere unüberlegt angeschafft und dann recht schnell wieder abgegeben werden, aber die Geschichte von Beethoven ist nur eins von etlichen Schicksalen, die auf Lanzarote leider sehr alltäglich sind.
Zurück zu unserem Ausflug zur Auffangstation von Frau Neumann:
Am Ende des Besuchs haben wir angeboten, mit Hunden spazieren zu gehen und bekamen Artus, einen 10 Monate alten Bardinojungen und eine junge schwarze Hündin an die Leine.
Artus erwartet uns schon freudig...
Ein etwas ungewöhnliches Bild bot uns die Landschaft dort, denn meine Erinnerungen an Hundespaziergänge mit der verstorbenen Golden Retriever-Hündin "Dusty", mit der ich aufgewachsen bin, waren geprägt von grünen Wiesen und belaubten, kühlen Wäldern. Dort hingegen waren es recht karge Felder mit schwarzen Vulkanschotter und trockenen kleinen Büschen, die das Ausflugsziel für die jungen Hunde darstellten. Nichtsdestotrotz waren die zwei außer Rand und Band und zogen uns mit voller Begeisterung durch die "Prärie"... ;-)
Auf geht's!
Bei der stürmischen Hündin ist es kein Wunder,
dass sich dabei die Leine verheddert... ;-)
Geschafft: Leine wieder entwirrt :-)
Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass die Zweibeiner schlussendlich erschöpft waren, die Vierbeiner aber noch lange nicht... ;-D Ich hoffe, dass es trotzdem ein genauso tolles Erlebnis für sie war wie für mich.
Auch wenn ich nicht wirklich was helfen konnte und alle Hunde dort lassen musste (besonders das "Öhmchen" hat es mir angetan), hat mich der Besuch in meinem Vorhaben bestärkt und mir selbst die Bestätigung gegeben, dass es richtig ist, auch Tierschutz im Ausland zu betreiben. Denn die Tiere dort können nichts für ihre Situation und haben genauso ein Recht auf Leben wie Tiere in Deutschland.
Danke Frau Neumann, dass sie den Tieren eine Zukunft ermöglichen!
Ja ich meine auch das alle Tieren ein recht auf eine gutes Leben haben darum versuche ich auch immer wenn ich auf Lanzarote bin Tiere im Flugzeug mitnehmen kann für ihre neue Familie ich finde es sehr toll wie sich die Pflegerin und Pflegerin sich um die Tiere in Lanzarote gekümmern Danke auch an alle die diesen Tieren eine neues schönes Leben geben und diesen Tieren helfen
AntwortenLöschenDer Kommentar ist von mir pfeifferhansgeorg@t-online.de hatt die ich möchte Benachrichtigung erhalten nicht angenommen es kann ruhig jeder wissen wer den Kommentar geschrieben hat.
AntwortenLöschenWie heißt die Rettungsstation heute unter wau wau Lanzarote gelang ich immer auf Tierschutz.de
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