Wie bereits in einem anderen Post erwähnt, waren mein Freund und ich zusammen im April im Urlaub auf Lanzarote. Als unsere Reisedaten endlich fest standen, meldete ich mich bei allen Flugpatenportalen an, die ich finden konnte, um als Begleitperson Tieren den Flug nach Deutschland zu ermöglichen, die dort schon sehnsüchtig von ihren neuen Besitzern erwartet werden oder für die bereits ein Platz in einer Pflegestelle oder Auffangstation reserviert ist. Kurz vor Abflug in den Urlaub wurde ich von Wauwau Lanzarote e.V. kontaktiert, ob wir evtl. ein Tier auf unserer Heimreise mitnehmen könnten. Ich sagte natürlich zu, das Angebot war ja schließlich ernst gemeint und ich freue mich immer, wenn ich so einfach einem Tier helfen kann.
Und da ich ja so ein „Tierschutzfreak“ bin, fragte ich nach, ob wir denn die Notstation auf Lanzarote auch mal besuchen könnten. Ich bekam daraufhin die Kontaktdaten von dieser, die sich als Privatperson herausstellte, die die Auffangstation komplett in ihrer Freizeit neben Beruf und eigenem Leben stemmte. Respekt! (Mehr dazu in einem anderen Post...)
Bis zu diesem Zeitpunkt stand jedoch noch nicht fest, ob wir ein Tier mit nach Deutschland begleiten würden, da verständlicherweise immer nur dann eins ausreisen kann, wenn in einer Pflegestelle in Deutschland ein Platz frei ist, oder ein Endplatz für das Tier feststeht.
Als sich der Urlaub dem Ende neigte, kam der ersehnte Anruf, es gäbe einen Hund, der in Deutschland eine neue Familie gefunden hat und von den neuen Besitzern schon freudig erwartet wird. Perfekt! Bereits am Telefon bekamen wir die Info, dass es sich dabei um Beethoven, einen 10 Monate alten Bernhardiner handelte und ich war froh, dass ich mit meinem großen, starken Freund verreist war (allerdings war das Flughafenpersonal in Frankfurt so hillfsbereit, dass ich es auch mit weniger starker Begleitung geschafft hätte ;-) ).
Die Flugpatenschaft an sich war für uns selbst sehr unkompliziert: am Abreisetag trafen wir uns wie verabredet am Gepäckaufgabe-Schalter der Airline; wir konnten die Tierschützer keinesfalls verfehlen, denn sie waren die einzigen, die eine riesige Transportbox dabei hatten:
Ich musste als Begleitperson einen Bogen mit meinen Daten ausfüllen, bekam noch Beethovens EU-Heimtierausweis und eine Leine für alle Fälle in die Hand gedrückt und auf meiner Boardkarte klebte nicht nur der Sticker für den Koffer sondern noch einer für Beethoven. Dann schoben die Tierschützer das kleine „Kalb“ zum Sondergepäckschalter und wir sahen ihn erst beim Sondergepäck in unserem Zielflughafen wieder. Da die Box so groß war, kam er sogar ganz luxuriös in einem Aufzug zu uns und dann musste „nur“ noch die riesige Transportbox auf eins der kleinen Wägelchen bugsiert werden, die nur auf deutlich schmalere Gepäckstücke ausgelegt sind. Dabei waren die freundlichen Flughafenmitarbeiter sehr behilflich und mein Freund manövrierte den "Schwertransport" sicher zum Ausgang, während ich mich um unser Gepäck kümmerte.
Etwas wackelige Angelegenheit...
Am Ausgang wartete auch schon die neue Familie von Beethoven und erwartete freudig das neue Familienmitglied. Sie erzählten uns, dass sie noch einen Bernhardiner hätten, eine ältere Hündin und ihr zweiter Bernhardiner kürzlich verstorben sei. Erst während unseres Urlaubs kontaktierten sie den Tierschutzverein und fragten Beethoven an. Die Vermittlung mit Vorkontrolle ging so schnell, dass wir Beethoven schon wenige Tage später mitbringen konnten. Super, dass das alles so schnell und reibungslos funktioniert hat!
Noch ein letztes Mal knuddeln und dann ab ins neue Zuhause! :-D
Als Dankeschön für die Flugpatenschaft überreichte uns Beethovens neue Familie sogar ein kleines Geschenk.
Das größte Geschenk war für mich aber die Gewissheit, dass Beethoven nicht das grausame Schicksal erleiden muss, das vielen anderen Tieren in Spanien und anderen Ländern bevorsteht, wenn sie nicht (mehr) gewollt sind und nicht rechtzeitig einen (Tier-)Schutzengel finden, der sie rettet.
Auch wenn er es an diesem Tag sicherlich nicht erwartet und realisiert hat, aber genau an diesem Tag hat Beethoven das große Los gezogen, das sein Leben und vor allem seine Zukunft komplett verändern sollte; ihm überhaupt erst eine Zukunft ermöglicht hatte!
Es war ein tolles Erlebnis für mich, Beethoven den Einzug in sein neues, endgültiges Zuhause zu ermöglichen und ich würde es jederzeit wieder tun!
Ich möchte in Zukunft noch vielen weiteren Tieren helfen, ihre eigene Familie und ihr eigenes Heim zu finden und glücklich zu werden.
Wer auch Flugpate werden will, der kann sich auf folgenden Seiten informieren und anmelden:
Sobald ich irgendwo hinfliege, egal ob geschäftlich oder privat und meine Flugdaten habe, melde ich meine Flüge immer bei allen drei Portalen an, da ist die Chance am größten, einen Treffer zu landen ;-)
Ich würde mich freuen, wenn zukünftig noch viel mehr Menschen eine Flugpatenschaft übernehmen würden, es kostet einen nichts und macht kaum mehr Mühe und ganz neben bei verändert man die Welt eines Tieres zum besten :-)
Wie sagt man so schön: Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt für die Tierwelt ;-)
P.S.: ich bin noch eine Weile mit den neuen Haltern von Beethoven in Kontakt geblieben und er hat sich sehr schnell und sehr gut in seinem eigenen Heim eingelebt :-)
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