Nur 10 Tage nach Cocos Tod ereilte uns der nächste Schicksalsschlag.
Am frühen Samstagmorgen ist unsere geliebte Fiona gestorben.
Es fällt uns immer noch schwer, darüber zu reden oder zu schreiben, weil ihr Tod so plötzlich kam.
Einige Tage zuvor bahnte sich wieder eine Blasenentzündung an, mit der wir schon seit Beginn ihrer Zeit bei uns zu kämpfen hatten. Immerhin hatten wir es bisher immer in den Griff bekommen und so bekam sie wieder die Medikamente verabreicht, sodass es in ein paar Tagen ausgestanden hätte sein müssen.
Am späten Freitagabend fanden wir sie in einer Urinlache unter der Couch und wir riefen den Nottierarzt an. Dieser riet uns, Schmerzmittel zu verabreichen und am nächsten morgen zum Tierarzt zu gehen.
Aber kurz danach war unsere Fiona schon für immer eingeschlafen.
Es war für uns ein Schock, denn unsere Fiona war doch noch ein paar Stunden zuvor quicklebendig!
Dass sie in Phasen den Blasenentzündung manchmal außerhalb des Katzenklos pieselte, kannten wir schon, daher war es für uns dieses letzte Mal nicht so alarmierend, wie es vielleicht hätte sein sollen.
Aber wir wissen nicht, ob ein Tierarzt ihr noch hätte helfen können und wenn nicht, war es für Fiona sicherlich weniger schlimm, Zuhause in der gewohnten Umgebung wegzudämmern als in einer fremden Tierarztpraxis.
Fiona war ja eigentlich gar nicht geplant.
Wir wollten nur im Katzenhaus der Tierhilfe Miezekatze Kratzbäume aufbauen, als sie Martin in den Weg lief und er auf sie aufmerksam wurde.
"Guck mal Schatzi, ein Bärchen!" sagte er mir mit einem verzückten Grinsen auf dem Gesicht. Ich fand sie damals eigentlich nicht wirklich schön und ich hatte ja schon den Gato im Sinn, der aus dem Dreierrudel ein Quartett machen sollte.
Aber während des Aufbauens ging mir das kleine graue Wesen am Boden nicht aus dem Kopf und ich beschäftigte mich etwas mit ihr.
Sie ließ sich streicheln, legte sich dazu sogar auf den Rücken, ließ sich hochnehmen und schnurrte bei alledem inbrünstig.
So entstand auch dieses erste Bild mit ihr:
Schon da machte sie uns klar, dass sie mit wollte.
Uns ging das kleine graue Bärchen nicht mehr aus dem Kopf und so holte ich sie schließlich am 02.05.2015 im Rahmen eines Forumstreffen, aus dem Katzenhaus ab.
Und es schien, als hätte sie mich wieder erkannt, als ich sie hochnahm, drückte sie sich ganz fest an mich und kroch beinahe in mich hinein. Jeder, der bei dem Treffen dabei war, war gerührt von dieser Verbindung.
Bei uns Zuhause angekommen inspizierte sie sogleich die Wohnung und ließ sich vom Gefauche von Coco, Bonny und Elli überhaupt nicht beeindrucken.
Die ersten Monate waren allerdings etwas schwierig.
Fiona machte ihr kleines Geschäft nicht immer im Katzenklo und Medikamentengabe mochte sie auch nicht.
Bei einer bakteriellen Untersuchung ihres Urins wurden Staphylokokken fest gestellt und es dauerte eine Weile, bis wir das richtige Mittel dagegen gefunden hatten.
Aber dann blühte sie richtig auf. Schmerzbefreit erhellte sie uns nun den Tag. Sei es einfach nur mit ihrem süßen Bärchen-Blick und heraushängender Zunge, oder mit ihrem Verhalten.
Hin und wieder wetzte sie durch die Wohnung und sprang ans Kratzbrett an der Wand:
Spider-Cat
Oder sie spielte mit der Federangel, der Spielschiene und allem, was sich bewegte:
Die Kornnatter war auch immer interessant...
Oder sie warf sich in ungewöhnliche Posen:
Ihre Lieblingsbeschäftigung war entspannen...
...und das am Liebsten auf ihrem Prinz Martin, ihrem Retter:
Mit den anderen Katzen hatte sie nie ein Problem und war auch nicht kontaktscheu. So war es für sie in Ordnung, sich den Liegeplatz oder auch mal den Futternapf mit einer anderen Katze zu teilen.
Zusammen mit Coco
Zusammen mit Bonny
Aus anderen Näpfen schmeckt es besonders gut...
Hin und wieder haben wir uns gefragt, was in Fionas Köpfchen vorgeht, da sie auch gerne mal in eine Richtung für mehrere Minuten starren konnte. Wahrscheinlich hat sie nach Fliegen Ausschau gehalten, die sie versucht hat, mit ihren großen Flausch-Pfoten zu fangen.
Liebe Fiona, du bist viel zu früh und viel zu plötzlich von uns gegangen. Wir sind unendlich traurig und vermissen dich und deine Art. Zu Hause ist es um einiges leerer geworden. Wir werden dich und deine Einmaligkeit nie vergessen.
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