Nur noch zwei Wochen, dann ist Weihnachten!
14 Tage, die im Nu verfliegen werden, wenn man wie ich, zwar schon Ideen und Vorbereitungen getroffen hat, aber noch nicht alles in die Tat umgesetzt hat... Da ich meine Geschenke lieber selbst mache und nicht "irgendwas" kaufe, erspare ich mir immerhin die kitschigen Dekorationen in Kaufhäusern und muss mich nicht in enge Geschäfte zwängen, die mit hektischen, gestressten Schenkwilligen überfüllt sind...
Eigentlich ist Weihnachten selbst dann für mich recht unspektakulär, aber die Zeit davor: die Stadt ist weihnachtlich dekoriert, schöne Lichter brennen, Plätzchen backen, Glühwein trinken,... So lässt es sich doch die dunklen Tage überstehen :-)
Nun zum eigentlichen Thema: Tiere als Weihnachtsgeschenk.
Aus meiner und Tierschutz-Sicht gibt es genügend gute Gründe dagegen.
Der Hauptgrund ist, dass es nicht dazu kommen soll, dass unbedacht Tiere angeschafft werden sollen, die dann kurze Zeit später wegen Desinteresse im Tierheim, in den Kleinanzeigen oder schlimmer auf der Straße landen.
Dahinter steckt auch oft die Illusion vieler Eltern, dass sich Kinder komplett alleine um ihre Haustiere kümern könnten und würden (sie haben es ja auch versprochen). Wenn Eltern ihren Kindern (ein) Haustier(e) erlauben, müssen sie sich im Klaren darüber sein, dass die Verantwortung für die Tiere bei den Eltern bleibt. Sie sollen ihren Kindern den respektablen Umgang beibringen und was es heißt, Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen. Kinder schauen sich sehr viel von ihren Eltern ab und wenn diese ihnen vorleben, dass etwas Freude macht, lernen sie, selbst Freude daran zu haben.
Allerdings gilt dies auch im Negativen. Wenn die Eltern z.B. genervt vom Reinigen der Behausungen der tierischen Mitbewohner sind, überträgt sich das leicht auch auf die Kinder.
Also öfter mal beim Putzen strahlend lächeln, vielleicht hilfts ja ;-D
Außer dem oben erwähnten Hauptgrund gibt es aber noch andere Aspekte.
Gerade Kinder lernen heute nicht mehr, auf etwas zu warten. Weil die Erwachsenen es ja auch so vorleben. Wenn man etwas möchte, wird es gekauft, leider teilweise, ohne, dass es das Sparkonto auch hergeben würde. Naja, wozu gibt es Kredite?
Und im schlimmsten Fall beginnt damit die Schuldenspirale...
Ich habe bisher noch keinen Kredit aufgenommen, einerseits war ich immer in der Lage, mein Leben zu finanzieren, andererseits bin ich mit der Einstellung groß geworden, dass man sich nur etwas anschaffen kann, wenn man es sich leisten kann (große Investitionen wie eine Eigentumswohnung oder Haus sind davon ausgenommen).
Das bedeutet eben auch mal auf einen Wunsch warten zu müssen, bis das Geld dafür angespart ist.
Menschen, die nicht gelernt haben, was Geduld heißt, haben in der Regel auch nur wenig Geduld bei Haustieren und diese haben dann das Nachsehen.
Scheue Tiere werden im Normalfall nicht von heute auf morgen zutraulich und brauchen dafür viel Zeit und eben Geduld; manche Tiere werden sogar nie richtig zahm und laufen auch nach Jahren noch ängstlich weg, wenn der Versorger kommt. Bei meinem Meerschweinchen-Männchen Carlos ist das zum Beispiel so. Aber mir macht das nichts aus, denn Meerschweinchen sind in der Regel keine Schmusetiere und ich respektiere Carlos Distanzierung zum Menschen (obwohl seine Menschen ihn und seine Weibchen täglich mit leckerem Essen verwöhnen und ihn rundum versorgen ;-) )
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich, dass der zukünftige Tierhalter den kompletten Prozess von der Entscheidungsfindung (welches Haustier passt zu mir?) über die Vorbereitungsphase (Informieren, neues Heim anschaffen/bauen, Einrichten, ...) bis zur Abholung und Eingewöhnung des neuen Mitbewohners, besser gesagt der neuen Mitbewohner, mitbekommt und mitgestalten kann.
So entsteht viel Vorfreude und schon dabei merkt der baldige Tierhalter, dass nicht alles von jetzt auf gleich geht und alles ein bisschen Geduld braucht, wie auch der Umgang mit dem neuen Tier.
Anstatt also ein Tierchen unter den Weihnachtsbaum zu legen, wäre es viel besser, Vorfreude zu verschenken! :-D
+ Z.B. mit einem Gutschein für das/die Tier/e und das Zubehör. Dann kann der oder die Glückliche selbst aussuchen, woher das Tier kommt (vorzugsweise vom Tierschutz) und welches niedliche Tierchen es sein soll (Sympathie zwischen Tier und Mensch).
+ Oder eine Geschenk-Patenschaft, die sich auch für Tierliebhaber eignet, die keine (weiteren) Tiere halten können. Solche Patenschaften werden von sehr vielen Tierschutzvereinen, Gnadenhöfen und Notstationen angeboten.
+ Oder wie wäre es mit einem der niedlichen gehäkelten Schlüsselanhänger von mir?! ;-) Der Betrag kommt dann einem Tierschutzverein meiner Wahl zugute.
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte von Vorfreude, die mein Herz berührte...
Mein Neffe Niko (8 Jahre) hat einige Tage vor seinem Geburtstag ein Geschenk bekommen, das er aber erst an seinem Geburtstag auspacken sollte.
Daran hielt er sich auch brav, aber er freute sich schon so darauf, das Geschenk auspacken zu dürfen, dass er es immer in Reichweite hatte. Er spielte sogar mit dem Päckchen, malte ein Gesicht darauf und bastelte Arme und Beine daran. So durfte das Geschenk dann bis zu Nikos Ehrentag am Leben und Spielen teil haben, bis es am lang ersehnten Tag sein Geheimnis lüften durfte... :-D
In diesem Sinne:
Frohe Vorweihnachtszeit!
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