Langsam wird es denke ich mal Zeit, mich selbst auch mal vorzustellen, für die, die mich nicht persönlich kennen, oder mich nur von einer anderen Seite kennen.
Geboren bin ich im Jahre 1986 in Lüdenscheid im Sauerland, wo ich auch aufgewachsen bin. Wegen meines Maschinenbaustudiums bin ich 2005 nach Mannheim gezogen und dort hat es mich bis heute nicht mehr los gelassen und so ist Mannheim zu meiner Wahlheimat geworden. Obwohl Heimat ja etwas ist, was man meiner Ansicht nach im Herzen trägt.
Vor einiger Zeit habe ich einen Spruch gelesen, der mir bis heute noch sehr gut gefällt:
„Home is, where your heart is“
für mich würde es heißen:
„Home is, where your pets are“
Und so ist es auch. Mein Zuhause ist dort, wo meine Tiere sind. Erst mit den vierbeinigen Plüschies fühle ich mich wirklich „daheim“.
Spätestens seit dem siebten Lebensjahr waren in meinem Zuhause immer Tiere, denn eine meiner Schwestern bekam einen sehr lang gehegten Wunsch zum Geburtstag erfüllt: sie durfte sich einen Hund aussuchen. Eine tolle und superliebe Golden Retriever-Hündin zog also bei uns ein, ich habe sie sehr geliebt und trauerte sehr, als sie im hohen Alter von 14 Jahren schließlich eingeschläfert wurde.
In der zweiten Klasse durfte ich meine ersten Meerschweinchen haben. Zwischenzeitlich hatte ich dann vier Meerschweinchen, weil sich die Brüder nicht mehr vertrugen und jeweils ein Weibchen dazu bekamen. Als ich fürs Studium nach Mannheim zog, durfte ich meine zwei verbliebenen Meeris zunächst für ein paar Monate bei meinen Eltern lassen, dann hatte ich eine eigene Wohnung (und kein WG-Zimmer mehr) und sie durften wieder zu mir.
Als das eine Meeri verstarb, kam ich an den Tierschutzverein, für den ich noch heute tätig bin (www.sos-meerschweinchen.de) und das Meeri-Fieber brach erst so richtig aus. Ich wurde erst Mitglied, dann sogar Pflegestelle und zu meinen Höchstzeiten hatte ich gut 20 Meerschweinchen in meiner Obhut. Als ich mich von meinem Mann trennte und in eine kleinere Wohnung zog, in der es kein extra Meeri-Zimmer mehr gab, musste ich als Pflegestelle aufhören. Und mittlerweile ist mein Bestand auf fünf Meeris gesunken und soll auch vorerst nicht wieder aufgestockt werden.
So "residieren" meine Meerschweinchen:
zwei im oberen (ca. 1,4m²), drei im unteren (ca. 2m²) Geschoss
Denn im Jahr 2012 kam meine neue (Tier-)Leidenschaft dazu: Katzen. Zuvor kannte ich Katzen eher als hinterhältige „Mistviecher“, aber durch eine damalige Bekannte, die zwei Kitten aufgenommen hatte, lernte ich, dass scheinbar nicht alle Katzen so sind… ;-)
Ich hatte mich bis zu diesem Zeitpunkt eher als Hundemenschen angesehen, schließlich bin ich ja mit einem Hund groß geworden. Aber ein (besser zwei) Hund(e) kam nicht in Frage, als die Sehnsucht nach einem menschenbezogenen Vierbeiner aufflammte. Denn bei einer Vollzeit-Stelle müssten die armen Hunde dann lange auf mich warten, bis mal wieder was passiert und sie raus dürften um ihr Geschäft zu verrichten.
Also überlegte ich mir, eine alte Einzelkatze (als Katzen-Anfänger wollte ich mich ja nicht gleich überfordern…) aufzunehmen, da diese in der Regel am schwersten ein neues Zuhause finden. In einem nahe gelegenen Tierheim wurde mir Coco vorgestellt. Sie wurde auf 10-15 Jahre geschätzt, hätte keine Zähne mehr, würde fast den ganzen Tag verschlafen und wäre alleine glücklich. Und so geschah es dann, dass Freitag der 13. Sowohl für Coco, als auch für mich zum Glückstag wurde: sie zog bei mir ein. Sie war sehr zutraulich, schmuste für ihr Leben gern und anfangs verschlief sie tatsächlich den halben Tag, nachdem sich aber heraus stellte, dass sie doch noch ein paar Zähne hatten, die jedoch entzündet waren. Diese wurden ihr dann heraus operiert und fortan war sie wie ausgewechselt. Sie war aktiv, schlief weniger, und fing an zu miauen, wenn ich bei der Arbeit war. Denn nun merkte sie, dass sie den Tag über alleine war…
Meine kleine Prinzessin Coco :-)
Daher beschloss ich, dass ich versuchen möchte, ob Coco vielleicht doch gerne einen Spielgefährten hätte. Ich fand Kater Diesel in einem anderen Tierheim, ich hatte zuvor sämtliche Tierheime in der Umgebung kontaktiert und nach einem etwa gleichalten Partner gefragt, aber nirgendwo war eine ähnlich alte Seele zu finden. Als mein Meerschweinchenschutzverein auf einem Tierheimfest im August einen Infostand hatte, kam ich dort mal hin, um die Kollegen zu besuchen und fragte dann die Tierheimleiterin, ob sie zufällig eine passende Katze für mich hätten. Ich durfte sogar direkt mit ins Katzenzimmer, wo sie mir Diesel vorstellte. Er war ca. 15 Jahre alt und hatte schon fortgeschrittene CNI (chronische Niereninsuffizienz). Er sah eigentlich ganz stattlich aus, aber als ich ihn das erste Mal berührte, merkte ich, dass er nur noch Haut und Knochen war.
Ich wusste bis dato praktisch nichts über CNI, aber da mich der arme Tropf nicht mehr los ließ, durchforstete ich das Internet nach dieser Krankheit und saugte alle Informationen in mich auf. Und einige Tage später holte ich Diesel ab, denn dort wäre er sicherlich schnell zugrunde gegangen. Coco war nicht so begeistert, dass sie sich ihren Lebensraum und ihre Bezugsperson nun mit einer anderen Samtpfote teilen sollte, sie fauchte ihn an, wenn sie ihn nur von weitem sah. Über die Zeit hinweg wurde es aber immer ein klitzekleines Bisschen besser, und sie fauchte nur noch, wenn er ihr zu nah kam. Diesel war dabei ein echter Gentleman, hielt sich zurück und ließ die Zicke fauchen. Langsam nahm er wieder etwas Gestalt an, war also nicht mehr ganz so klapperdürr und ich nannte ihn „Tiger“, da er ja eigentlich eine stolze Statur hatte. Trotzdem hat es ihn doch ziemlich gestresst mit Coco zusammen zu leben, sodass er Bluthochdruck bekam und blind wurde (da die Adern in den Augen schaden nahmen). Er bekam immer mehr Medikamente, ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck, Karsivan gegen Durchblutungsstörungen, Solidago, Ubichinon und Coenzyme, um die CNI zu verlangsamen. Dazu noch Infusionen, die später zweimal täglich notwendig waren, damit er einigermaßen stabil blieb. Nach fast acht Monaten, am 04.04.2013 war er jedoch am Ende seiner Kräfte und sein einziges Glück war, in meinem Bett zu liegen. Der Punkt war gekommen, den letzten Weg mit ihm zu gehen.
So nüchtern es klingt, aber nachdem Diesel nicht mehr lebte, habe ich erst gemerkt, wie viel „Arbeit“ ich täglich in die Versorgung von dem armen Kerl gesteckt hatte. Ich habe es gern für ihn getan, aber ich war einfach froh, dass er „es“ hinter sich hatte, das beschwerliche letzte Stück seines Lebens.
Coco war nun wieder alleine und obwohl sie Diesel nie an sich heran gelassen hat (das höchste der Gefühle war am Ende, dass Diesel mit ihr auf derselben Couch sitzen durfte…), fing sie nach seinem Tod wieder an zu maunzen. Also begab ich mich wieder einmal auf die Suche nach einem passenden Kandidaten, der ihr Gesellschaft leisten könnte.
Ich klapperte wieder die Tierheime in der Umgebung ab und es war wieder keine so alte Katze zu finden. Jedes Mal fragte ich, ob sie vielleicht wüssten, wo es eine alte Katze geben könnte und einmal bekam ich die Antwort, die Bonny zu mir bringen sollte. Schon fast auf dem Weg nach Draußen fragte ich nochmal schnell die Tierheim-Mitarbeiterin und da erinnerte sie sich an einen Ordner, in dem Tiere zu finden sind, die quasi auf der Warteliste des Tierheims standen. Auf dem Formular stand: Bonny, dreifarbig, weiblich, 13 Jahre. Ich nahm direkt Kontakt auf und durfte Bonny in ihrem damaligen Zuhause besuchen. Eine ältere Frau in einer kleinen 1 ½ Zimmer Wohnung, die noch zwei vierjährige Katzen hatte, übernahm Bonny von Bekannten der Tochter und ein Dreivierteljahr bei sich gehabt. Nun wollte sie Bonny jedoch abgeben, da die Wohnung doch etwas klein für drei Katzen sei und das war auch in meinen Augen verständlich. Ein paar Tage später holte ich also Bonny ab. Coco war wieder erst einmal „not amused“, aber das Gewitter fiel weniger schwer aus als bei Diesel. Trotzdem dauerte es wieder, bis sie Bonny wirklich akzeptierte, das Maunzen jedenfalls war weg… ;-)
Meine schüchterne Bonny :-)
"Und wann nimmst du mich mit?"
"Bitte vergiss mich nicht..."
Es brach mir jedes Mal wieder das Herz, weg zu fahren, ohne sie mit zu nehmen, aber ich freute mich auf den Tag, an dem die Wohnung so weit eingerichtet war, dass ich die beiden Herzchens gefahrlos hinein lassen konnte. Nachdem sie endlich mit eingezogen waren, war die neue Wohnung endlich komplett und erst richtig zu meinem Zuhause geworden, denn meine Miezen und Meerschweinchen waren alle da.
Ich glaube, der Umzug in die neue Wohnung hat die beiden Prinzessinen etwas zusammengeschweißt, denn das Territorium war für beide neu und unbekannt. Mittlerweile teilen sie sich sogar einen Menschen zum drauf liegen und Bonny darf Coco manchmal sogar abschlecken…
Da ich in der kleineren Wohnung nicht mehr genug Platz bieten konnte, um als Pflegestelle für Meerschweinchen zu fungieren, wollte ich mich anderweitig ehrenamtlich engagieren. Also fragte ich ihm örtlichen Tierheim nach, ob ich helfen könnte und durfte samstags in der Zeit von 8-12h bei der Reinigung des Katzenhauses helfen.
Schon beim ersten Termin, Anfang Januar 2014, blieb mir die Katze Elli als besonders anhänglich und schmusebedüftig im Gedächtnis, die sich an mir rieb, streicheln ließ und auf meinen Schoß sprang, während ich das Katzenklo sauber machte, bzw. machen wollte… An das eigentliche Putzen war nicht zu denken, aber die Bespaßung der Tierheimtiere ist ja auch ein wichtiger Bestandteil beim Helfen. Aber eine dritte Katze konnte ich ja nicht auch noch aufnehmen, außerdem waren ja sozusagen alle Katzen dort süß und toll…
…Bis eines Tages, genauer gesagt am 01.02.2014, an ihrer Tür die magischen Worte standen: „schlechte Nierenwerte“
Oha, dachte ich, die lässt sich so schnell sicherlich nicht vermitteln. Eine Fundkatze, geschätzt auf mindestens 10 Jahre und dann auch noch chronisch krank. Also fragte ich mal ganz ohne Hintergedanken (...*hüstel*... ), wie es um sie stehen würde und erzählte, dass ich durch meinen Kater viel über CNI gelernt hatte.
Aufdrängen ist jetzt vielleicht nicht so ganz das richtige Wort, aber ich bekam am selben Tag Elli mit nach Hause, um auszuprobieren, ob es mit meinen beiden vorhandenen Katzen klappt.
Erstaunlicherweise wurde sie von Coco und Bonny recht schnell akzeptiert und es hat eine Zeit lang recht gut geklappt. Aber dann fing sie an, fremd zu pinkeln. Ich weiß bis heute nicht genau, woran es lag, entweder, es war für sie nicht in Ordnung, dass beide Katzenklos im Wohnzimmer standen oder sie hat nicht akzeptiert, dass eine zweite Person zeitweise mit im Haushalt lebte. Denn ungefähr zu der Zeit, in der sie mit dieser „Unart“ anfing, lernte ich meinen Freund kennen. Zuerst vermutete ich allerdings eine körperliche Ursache, rannte ihr nach jedem Klogang mit pH-Teststreifen hinerher, um den Urin zu testen, ließ sie beim Tierarzt untersuchen, Ultraschall, ob die Blase ok ist usw. Nachdem allerdings alle diese Faktoren ausgeschlossen waren, wurde mir klar, dass es ein psychisches Problem sein musste. Nachdem ein weiteres Katzenklo im Flur aufgestellt wurde und sich Elli scheinbar doch mit Mensch Nr.2 abgefunden hatte, war das Problem verschwunden und wir sind sehr glücklich mit dem schmusigen Kätzchen mit dem Mäuschengesicht und Krummbeinchen... :-)
Ja, hier muss noch die Geschichte von Katze Nr. vier hin, aber das ist einen eigenen Beitrag wert und wird demnächst erscheinen :-)
Ein bisschen stiefmütterlich habe ich bisher Medusa, meine Kornnatter hier behandelt. Das rührt wohl daher, dass ich wesentlich weniger Bezug zu ihr habe und sie zu mir. Während meine Katzen eindeutig meine Nähe suchen, vor allem Bonny, die doch sehr auf mich bezogen ist, braucht Medusa keinen Menschen. Sie möchte Futter und dann in Ruhe gelassen werden. Das ist auch ihr gutes Recht und ich lasse sie in Frieden. Nur zum Füttern, Wasser tauschen und Terrariumreinigen störe ich sie in ihrer Ruhe. Ich wollte eigentlich „schon immer“ mal eine Schlange haben und Kornnattern sind ja sozusagen „Anfängerschlangen“. Dann ergab sich quasi DIE Gelegenheit, als im Mai 2013 ein Bekannter seine Kornnatter los werden wollte, da ein Umzug zur Freundin an stand und diese nicht gerade begeistert von Schlagen war. So kam ich also zu Medusa, bzw. sie zu mir. Bedingt durch die kleinere Wohnung, hege ich jedoch schon länger den Wunsch, Medusa an eine andere verantwortungsvolle Person abzugeben. Leider waren meine Kleinanzeigen für sie bisher nicht erfolgreich, denn die meisten Kornnatter-Fans haben es auf besondere Farbzeichnungen abgesehen und junge Tiere, mit denen man evtl. züchten kann. Damit kann meine 12 Jahre alte Medusa in einer Standardfarbe nun nicht mithalten (glücklicherweise, denn von züchten halte ich nichts, wenn es wie bei Kornnattern einen großen Überfluss an Tieren gibt). Aber ich gebe nicht auf und es wird sich bestimmt ein schönes neues Zuhause für Medusa finden, sonst bleibt sie eben bei mir :-)
Ein bisschen stiefmütterlich habe ich bisher Medusa, meine Kornnatter hier behandelt. Das rührt wohl daher, dass ich wesentlich weniger Bezug zu ihr habe und sie zu mir. Während meine Katzen eindeutig meine Nähe suchen, vor allem Bonny, die doch sehr auf mich bezogen ist, braucht Medusa keinen Menschen. Sie möchte Futter und dann in Ruhe gelassen werden. Das ist auch ihr gutes Recht und ich lasse sie in Frieden. Nur zum Füttern, Wasser tauschen und Terrariumreinigen störe ich sie in ihrer Ruhe. Ich wollte eigentlich „schon immer“ mal eine Schlange haben und Kornnattern sind ja sozusagen „Anfängerschlangen“. Dann ergab sich quasi DIE Gelegenheit, als im Mai 2013 ein Bekannter seine Kornnatter los werden wollte, da ein Umzug zur Freundin an stand und diese nicht gerade begeistert von Schlagen war. So kam ich also zu Medusa, bzw. sie zu mir. Bedingt durch die kleinere Wohnung, hege ich jedoch schon länger den Wunsch, Medusa an eine andere verantwortungsvolle Person abzugeben. Leider waren meine Kleinanzeigen für sie bisher nicht erfolgreich, denn die meisten Kornnatter-Fans haben es auf besondere Farbzeichnungen abgesehen und junge Tiere, mit denen man evtl. züchten kann. Damit kann meine 12 Jahre alte Medusa in einer Standardfarbe nun nicht mithalten (glücklicherweise, denn von züchten halte ich nichts, wenn es wie bei Kornnattern einen großen Überfluss an Tieren gibt). Aber ich gebe nicht auf und es wird sich bestimmt ein schönes neues Zuhause für Medusa finden, sonst bleibt sie eben bei mir :-)
Eigentlich habe ich jetzt fast nur von meinen Tieren erzählt, aber mein kleiner Zoo ist auch irgendwie mein Leben und bedeutet mir immens viel. Er nimmt auch einen sehr großen Teil meines Herzens und meiner Freizeit ein, aber natürlich habe ich nebenher noch genug Platz im Herzen und Zeit für meinen Freund, meinen Freundeskreis und meine Familie, an denen mir selbstverständlich auch sehr viel liegt! :-)
Nun wisst ihr vielleicht jetzt noch ein bisschen mehr über mich. Diese ausgeprägte tierliebe Seite vermutet nicht jeder direkt bei mir, der mich neu kennen lernt, da ich sonst eher sachlich bin, was nebenbei eine gute Ausgangsposition für einen Ingenieur darstellt.
Doch meine "weiche" Seite gilt der Tierliebe und aufgrund dieser habe ich auch vor einigen Jahren beschlossen, kein Fleisch mehr zu essen und vor einigen Monaten meinen Konsum von tierischen Lebensmitteln stark einzugrenzen. So verzichte ich auf Käse, Milch, Honig, Sahne etc., bei Eiern und Eis aus der Eisdiele werde ich jedoch noch schwach... Aber dann müssen es wenigstens Bio-Eier sein und gestern hab ich in der Stadt mein erstes veganes Eis gegessen, sehr lecker! :-)