Freitag, 22. Mai 2015

Hund, Katze, M...

...eerschweinchen!

Nun möchte ich mal etwas ausführlicher von meinem Häkelprojekt erzählen.

Ich hab ja schon von den gehäkelten Schlüselanhängern in Katzenform berichtet, aber damit ist natürlich noch längst nicht Schluss! ;-)
Es gibt ja nicht nur Katzenfans, daher wollte ich meine "Produktpalette" etwas erweitern, um den Geschmack von noch mehr Menschen zu treffen.

Bis letztes Jahr im Juni konnte ich noch gar nicht häkeln. Früher habe ich von meiner Mutter stricken gelernt und habe als Kind dann einfache Schals produziert, zu komplizierteren Stücken war ich wohl nicht interessiert genug ( = aka faul...).
Letztes Jahr kam mir dann die Idee, durch Katzen-häkeln Spenden zu sammeln, aber ich hatte keine Vorlage und häkeln konnte ich auch nicht. Aber es wollte mir glücklicherweise nicht aus dem Kopf gehen und bei einer Busreise nach Prag, genauer gesagt auf der Rückfahrt, ließ ich mir von meiner Handarbeitskünstlerin und Freundin Elka zeigen, wie es geht. Eine Anleitung haben wir dank Smartphone auch gefunden (danke nochmal an Betty, die mir auch die Genehmigung erteilt hat, die nach ihrer Anleitung gehäkelten Katzen für die Spendensammelaktion zu verwenden). Und so entstand mein erstes gehäkeltes Kätzchen, das mein Freund als "Mitbringsel" aus dem Urlaub bekommen hat.
Von da an war ich Feuer und Flamme, ich häkelte einige der "großen" Katzen, die mir als Schlüsselanhänger jedoch zu klobig waren und als kleine Geschenke verteilt wurden. So kam ich auf die Idee, eine dünnere Nadel und dazu passendes Garn zu nehmen und die Anleitung ein bisschen abzuändern. Heraus kamen nun etwa 4cm kleine Kätzchen, von der natürlich auch eine in grau-creme-weiß meinen Schlüsselbund bewacht :-)

Das bisherige Farb-Repertoire: weiß, grau-creme-weiß, rotgestreift, schwarz und deren Kombi.
Weitere Farben sind in Planung, wenn ich passendes Garn gefunden habe...

Und jetzt bin ich in jeder freien Minute am Häkeln.
Sogar im Urlaub auf Lanzarote habe ich gehäkelt, im Liegestuhl am Meer war das für mich sehr entspannend :-)
Allerdings habe ich dort vermehrt Hunde produziert, denn wir haben eine Flugpatenschaft für einen Hund von WauWau Lanzarote übernommen und so stand der Urlaub im Zeichen des Hundes ;-)


Die bisherigen Versuche... Ich mach besser noch Nasen und Augen auf die Hündchen :-)

Seit diesem Monat fahre ich mit der Straßenbahn zur Arbeit und an der Haltestelle und in der Bahn (auch wenn ich mal keinen Sitzplatz bekomme), sieht man mich permanent mit Häkelnadel in der Hand. Ich bin mir sicher, dass die Leute denken, ich hätte einen an der Klatsche, aber das ist mir sehr egal :-)

Zweimal wurde ich schon von älteren Damen angesprochen, die wissen wollten, was das mal wird und dann ganz entzückt waren. Sie hatten früher auch gehäkelt, aber im Alter scheint das leider nicht mehr zu gehen, daher muss ich nun meine ganze Zeit dafür investieren, da es ja später nicht mehr geht ;-)

Eigentlich was es nicht wirklich fair, dass ich mit Katzen angefangen habe, wo ich doch am längsten mit Meerschweinchen zu tun habe und seit 2010 aktiv bei SOS Meerschweinchen e.V. bin. Aber ich hatte mich etwas davor gesträubt, mich an einem Meerschweinchen zu häkeln zu versuchen, weil die kleinen etwas unförmigen Gesellen schwierig so zu gestalten sind, dass es auch nach Meerschwein aussieht.
Völlig zu unrecht habe ich mir diese Gedanken gemacht, gibt es doch eine wunderbare und wirklich niedliche Anleitung von Kati Galusz!
Ich war so begeistert von dem süßen Schweinchen, dass ich mich gleich am nächsten Tag daran machte und so ist dieser Prototyp entstanden:

Noch ohne Nase und Augen und komplett in weiß...

Da ich auf Miniaturausgaben so stehe, habe ich wieder mein dünnes Garn und die dünne Nadel verwendet, und so ist das kleine Viecherl nicht viel größer als ein 10-Cent-Stück... :-)
Ich probiere nun auch noch weitere Farben aus und werde dann die Disignerin der Vorlage höflich um Erlaubnis bitten, dass ich die gehäkelten Meeris für den Tierschutz verkaufen darf :-)


Spendenkassenstand 22.05.2015: 13,30€

Montag, 11. Mai 2015

Was kann ich tun? Informieren!

Ich glaube, Viele stellen sich aktiven Tierschutz sehr aufwändig und schwierig vor und scheuen sich vielleicht davor, da der Terminkalender im Alltag schon voll genug ist.
Dabei kann man schon mit kleinen Dingen nebenher viel erreichen und eine Sache, die wirklich jeder leisten kann ohne großen Aufwand ist sich zu informieren und gute Informationen weiter zu geben.

Wenn sich jeder, bevor er sich ein Tier anschafft, gründlich informieren würde und die Bedürfnisse  des Tieres mit seinen eigenen abgleichen würde, gäbe es ganz sicher nicht so viele Tierschutzvereine, Tierheime und herrenlose Tiere.

Durch meine aktive Mitarbeit bei einem Meerschweinchenschutzverein erfahre ich oft von ungewollten Tieren, die teilweise in Mülltonnen, Wäldern, auf Wiesen, in Pappkartons auf einem Parkplatz oder vor einer Wohnung ausgesetzt oder entsorgt werden. Und ich spreche von Fällen, die in Deutschland so passiert sind und nicht irgendwo anders auf der Welt. Das ist wirklich sehr sehr erschreckend, aber leider immer noch "Tierschutzalltag". Häufig sind die ausgesetzten Tiere trächtig oder wurden mitsamt neugeborenem Nachwuchs ausgesetzt oder krank oder sogar eine Kombination davon.
All diese misslichen Umstände sind eigentlich leicht durch die richtigen Informationen und Behandlungen durch verantwortungsvolle Halter zu vermeiden. 
Und wenn es tatsächlich mal durch irgendwelche Umstände dazu kommt, dass man seine Tiere nicht mehr behalten kann, stellen Tierschutzvereine oder Tierheime bei einer Abgabe an diese in der Regel kaum Fragen und sind hauptsächlich am Wohl der Tiere interessiert. Daher sollte man eigentlich annehmen, dass die offene Straße keine Alternative zum loswerden der Tiere darstellt.
Scheinbar weiß das noch nicht jeder oder schämt sich, dass er/sie überfordert mit der Haltung ist oder möchte sich nicht die Blöße geben, dass einem das Tier ein Tierarztbesuch nicht wert ist / sich nicht leisten kann...

Darum ist es wichtig, sich im Vorhinein zu informieren, auch wenn es anfangs etwas Zeit in Anspruch nimmt: was braucht so ein Tier, ist es ein Rudeltier oder Einzelgänger, welche Geschlechter passen zusammen, wann sind die Tiere geschlechtsreif und sollten kastriert werden, welche Kosten können auf mich zu kommen, kann ich mir das finanziell und zeitlich leisten, usw...

Wenn ich neue Leute kennen lerne, kommt das Gespräch in der Regel automatisch auf Tiere, da es ein sehr großes Hobby von mir ist. Sehr oft haben die Gesprächspartner dann auch schonmal ein Tier gehabt, z.B. als Kind die "Klassiker" wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster und häufig erkennt man schon an den ersten Sätzen, dass die Haltung nicht ideal war oder aktuell ist. Die meisten wissen dann schon, dass das nicht so toll war, vor allem, wenn ich von meiner Tierhaltung erzähle, aber hin und wieder schaffe ich es, "Unwissende" über die Bedürfnisse der jeweiligen Tiere aufzuklären.
Dabei ist es wichtig, den Leuten nicht eine Kriegserklärung zu machen und alle Fehler aufzuzählen, sondern behutsam und mit freundlichen Worten Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, oder von der eigenen Haltung oder Erfahrung zu erzählen. Ich "unterstelle" erstmal jedem, der seine Tiere nicht artgerecht hält, dass er dies nicht absichtlich tut und vielleicht nur einen kleinen sanften Schubs braucht. ;-)
Meiner Erfahrung nach erreicht man auf diese Art und Weise viel eher etwas, als mit nem Hammer einen Rundumschlag zu machen, bei dem das Gegenüber naturgemäß abblockt und "dicht" macht. In einem Forum habe ich schon erlebt, dass sich Tierhalter hilfesuchend an erfahrene Tierhalter gewandt haben und noch bevor der Fragesteller eine Antwort auf die eigentliche Frage erhielt, als Tierquäler bezeichnet wurde und ihm sehr emotional sämtliche "Fehler" aufgezählt und vorgehalten wurden. Sehr schade, dass solche Ratgebenden meinen, damit die Situation für das Tier verbessern zu können, denn verständlicherweise flüchten viele Ratsuchende bei einer solchen Konfrontation auf nimmer Wiedersehen...

Zugegebenermaßen habe ich meine ersten (und einige nachfolgende) Meerschweinchen alles andere als ideal gehalten, allerdings ist das schon gut 20 Jahre her und ich kann halbwegs guten Gewissens sagen, dass damals noch eine andere Zeit war. Damals lag der Fokus noch nicht so sehr auf den Bedürfnissen der Tiere und üblicherweise hatte man sein gesamtes Meeri-Wissen aus einem Tierratgeber, der ein kleines Büchlein mit vielen süßen bunten Bildern war. 

Aber: die Zeiten haben sich - glücklicherweise - geändert! Nun sind beispielsweise im Internet etliche Informationen zu fast allem verfügbar, man kann sich selbst informieren oder sich an einen Tierschutzverein wenden, es gibt also wirklich genug gute Quellen, die man anzapfen darf und auch soll! Denn hier geht es um das Wohl derjenigen, die nicht für sich selbst entscheiden können, wie sie leben möchten und seinen Besitzern quasi hilflos ausgeliefert sind: Haustiere.

Mal ein kleiner Vergleich zum oben erwähnten Tierratgeber-Heftchen:
Würde man die Informationen einer guten Internetseite über eine Tierart in eine Broschüre packen wollen, so wäre sie sicherlich ein vielfaches dicker als die Tierratgeber, die auch heute noch im Zoohandel in den Regalen stehen.
Da es mittlerweile so einfach ist, sich über (weitestgehend) artgerechte Haltung von Haustieren zu informieren, ist es ebenso einfach, dieses Wissen zu teilen und entsprechende Webseiten zu empfehlen, was ich regelmäßig praktiziere, oder zumindest versuche.

Als aktiver Tierschützer, der Wissen weitergeben möchte, bekommt man hin und wieder folgenden Satz vor den Latz geknallt: "Das habe ich aber schon XY Jahre immer so gemacht und meinen Tieren ging es immer gut und sie sind steinalt geworden!"
Ein typisches Totschlagargument, das signalisiert, dass der Gegenüber nicht für Änderungen oder konstruktive Kritik offen ist und auf das sich nur schwierig antworten lässt...
...oder doch nicht?

Ich habe dazu ein schönes und sehr treffendes Zitat von Kurt Tucholsky gefunden:

"Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen."

Für mich bedeutet das, immer offen für neue Erkenntnisse und Informationen zu sein, auch wenn es "umständlicher" ist, sich mit Neuem anzufreunden, als sich auf einen Status fest zu legen und nicht mehr darüber nachdenken zu wollen.
Das macht den Tierschutz so interessant, es gibt immer wieder etwas Neues zu lernen (wenn man denn will...) :-)

Spendenkassenstand 11.05.2015: 13,30€

Sonntag, 3. Mai 2015

Großer Zahltag am 03.05.2015

Heute war es soweit, ich habe meinen Spendentopf geöffnet und an die Tierschutzvereine, für die das Geld bestimmt war, überwiesen.
Insgesamt 150€ gingen an die Tierhilfe Miezekatze (60€ von meinem Abschiedsgeschenk und 90€ durch den Schlüsselkatzen-Verkauf) und 60€ gingen an die Retriever SoKo.

Ich habe mich dazu entschieden, dass der Inhalt der "Kleinvieh macht auch Mist"-Spendendose (aka rote Telefonzelle) an SOS Meerschweinchen gehen soll, in diesem Verein bin ich seit 2010 aktiv tätig und es passt ja auch zum Spruch ;-)

Spendenkassenstand 03.05.2015: 13,30€

Aktion: Spenden sammeln durch Schlüsselanhänger häkeln

Wie versprochen, berichte ich nun, was es mit dem kleinen Kerlchen, der sich am Rand "meines" ersten gesammelten 10ers befand, auf sich hat.

Seit einiger Zeit schon habe ich die Idee, mit gebastelten Tier-Schlüsselanhängern Geld zu sammeln, indem ich diese gegen eine Spende für einen Tierschutzverein anbiete.
Ich hatte eine schöne Häkelanleitung im Internet gefunden (mit freundlicher Genehmigung von Betty!), aber tjaaa... ich konnte gar nicht häkeln... :-o Zum Glück zähle ich Elka zu meinem engsten Freundeskreis dazu, sie fand die Idee toll und ist eine wahre Handarbeitskünstlerin! :-) Sie brachte mir das Häkeln bei und nun häkel ich in jeder freien Zeit, in der ich Muße dazu habe (also fast immer) kleine Kätzchen und manchmal auch Hunde :-) Derzeit brauche ich ca. 1,5h für einen Schlüsselanhänger, das ist zwar viel Zeit, aber es macht mir Spaß und wenn ich mir einen Film ansehe, werde ich von meinen Katzen derart belagert, dass man sich eh kaum bewegen darf, häkeln geht aber grade noch ;-) Die Häkelanleitung habe ich mittlerweile etwas abgeändert, da ich ein feineres Garn und eine feinere Häkelnadel benutze.
Das Häkelgarn stifte ich für mein Projekt dazu und alles, was an Spenden in den Spendentopf reinkommt, kommt auch komplett dem Tierschutz zugute!

Gestern war es dann so weit, die "Premiere", das erste Mal, dass ich diese Idee mit anderen Menschen außer meinem engen Freundeskreis teilte: ich war auf einem Forumstreffen der Tierhilfe Miezekatze. Die Idee kam sehr positiv an, was mich natürlich unendlich freut und in meinem Vorhaben bestärkt :-D Ich hatte elf gehäkelte Kätzchenschlüsselanhänger dabei (zwei schwarze, eine schwarze mit weißem Ohr und Schwanzspitze, vier rotgetigerte, eine weiße mit roten Ohren und Schwanzspitze, eine weiße mit schwarzem Ohr und Schwanzspitze und zwei weiße -> hätte ich doch ein Foto vorher gemacht, dann wäre diese detaillierte Beschreibung überflüssig...). Nur drei durfte ich wieder nach Hause nehmen, die restlichen acht und eine, die ich mit Garn, das ich auf der Hinfahrt zum Treffen erst via Kleinanzeige abgeholt hatte und eine, die schon vorbestellt ist aus diesem Garn, haben neue Besitzer gefunden!

Hier sind zwar nicht alle drauf, aber viele von denen und das Kätzchen, an dem ich dort gearbeitet habe

Stolze 90€ sind zusammengekommen!
Diese sind für die Tierhilfe Miezekatze bestimmt.

Lediglich diese drei sind übrig geblieben und Nachschub ist natürlich schon in Arbeit... :-D

Ich suche immer noch nach Häkelgarn in Tierfarben, geeignet für eine 1,5mm Häkelnadel. Derzeit habe ich schwarz, weiß, graublau, braun (eher eine Hundefarbe), in Multicolor rot-braun und grau-beige-braun.
Was ich gerne noch hätte: grau, creme, Multicolor braun-schwarz, schwarz-weiß, schwarz-rot-weiß.
Wenn jemand ein solches Garn (natürlich möglichst günstig) entdeckt, darf er mir gerne Bescheid geben :-)

Vielen Dank an: Nadja K., Jessie A., Lilli S., Martina S., Andrea F., Sabine S., Sonja B., Conny S. und Petra S.!

Spendenkassenstand 02.05.2015: 223,30€