Sonntag, 27. September 2015

Mogi ist ausgezogen...

Wie bereits im Beitrag zu Lina und Lovely angekündigt, sollte nun auch Meerschweinchen-Männchen Mogwai nicht mehr auf Dauer bei uns sein Zuhause haben.
Gestern konnte ich ihn in eine Pflegestelle von SOS Meerschweinchen zurück bringen, da dort ein Platz frei geworden war. (Der Verein vermittelt seine Tiere wie die meisten Tierschutzvereine unter der Bedingung, dass das Eigentumsrecht weiterhin beim Verein verbleibt und ein Tier somit nicht einfach an jemand anderen weiter gegeben darf)

Ich werde den kleinen Zappelmann vermissen, immerhin war er über vier Jahre seit seiner Kindheit bei mir daheim und dabei wächst einem so ein kleiner Kerl schon ans Herz.
Besonders so einer wie Mogi. Mogi ist kein gewöhnliches Meeri. Er kam zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder in die Obhut von SOS Meerschweinchen. Die Besitzerin wollte eigentlich nur ein Meerschweinchen haben, nämlich die Mutter, diese war jedoch trächtig als sie gekauft wurde, und schwupps, waren da auf einmal zwei weitere kleine Meeris im Käfig (übrigens ein häufiges "Phänomen" bei Zooladentieren). Mogwai hatte eine deutliche Schwäche was seine Bewegungskoordination angeht und so wackelte er bei jedem Schritt mit seinem Köpfchen hin und her. Die Besitzerin gab die Meeris nach ausführlicher Beratung an uns ab, was wohl auch das Glück für die Mutter war, sonst wäre sie womöglich Zeit ihres Lebens alleine geblieben, der Horror für solche soziale Gruppentiere wie Meerschweinchen.

Da seine gesundheitliche Zukunft sehr ungewiss war, sollte er zur Sicherheit  im Verein verbleiben. Ich war damals sogar noch Pflegestelle und bot an, den armen Wackelkopf in meine große Gruppe mit den eigenen Tieren zu nehmen. Da war zwar schon ein Kastrat, aber es gab ein großes Bodengehege mit fast 5qm und vielen Weibchen, sodass es auf einen Versuch ankam. Und tatsächlich, der kleine süße Mogi wurde sofort von Kastrat Carlos und der Weibchengruppe akzeptiert und wurde scheinbar als Baby angesehen, weil er so klein und niedlich war und so durfte er sich einige Dinge erlauben, die die erwachsenen Meeris unter sich nicht duldeten. Auch als Mogi heran wuchs, stellte sich das Kopfwackeln nicht ab, entgegen der Hoffnung der Tierärzte, dass es sich verwachsen würde. So behielt Mogi immer noch leichte Koordinationsstörungen und er ist deutlich kleiner als ein ausgewachsenes Meeri, aber das machte ihn nur noch niedlicher... ;-)

Als ich vor knapp zwei Jahren in eine kleinere Wohnung umzog, konnte das Meerigehege nicht mehr so groß ausfallen wie gewohnt, außerdem waren mittlerweile nicht mehr so viele Weibchen am Leben und Mogi und Carlos wollten keine Freunde mehr sein. Sie bissen sich so sehr, dass Mogi dabei ein halbes Ohr einbüßte und Carlos eine klaffende Wunde an Auge und Nase hatte.
Also mussten die beiden nun getrennte Wege gehen, bekamen natürlich aber weibliche Gesellschaft  mit in ihr Reich.

Mit Linas und Lovelys Ableben kam es aber nun zu der Situation, dass es nur noch ein Weibchen, nämlich Lola, gibt, und einer von den beiden Männchen alleine sein würde. Wie schon erwähnt, ist ein Leben ohne Artgenossen für Meerschweinchen unerträglich langweilig, da sie sehr soziale Tiere sind und am liebsten in einer Gruppe rumwuseln.
Und so habe ich im Sinne von Mogwai entschieden, dass er wieder zurück im Verein sein Glück versuchen sollte, ein neues Zuhause mit vielen lieben Weibchen zu finden. Denn zugegebenermaßen war es in der letzten Zeit doch eher langweilig für den agilen Flitzer, nur eine alte Meeridame um sich zu haben. Und wie schon erwähnt, möchte ich mittelfristig mit der Meerschweinchenhaltung vorerst aufhören, somit habe ich kein neues Weibchen für Mogi aufgenommen.

Nun ist er gestern zu zwei Weibchen in ein schönes Pflegegehege eingezogen und ich drücke dem kleinen Kerl die Daumen, dass er sich dort erstmal gut einlebt, die Weibchen ihn akzeptieren und mögen und er ganz schnell ein neues, wunderschönes Zuhause findet, indem er geliebt und umsorgt wird.

Machs gut kleiner Mogi, wir vermissen dich und wünschen dir alles Gute!

Mogi mit seiner Kriegsverletzung am Ohr... ;-)

P.S.: Martin wollte unbedingt noch Abschiedsfotos von dem kleinen Kerl machen (eins davon ist dieses im Beitrag), er hängt eben auch an dem kleinen vorwitzigen Meeri-Mann...

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